Neue Entwicklungen in Arnis: bitte etwas nach unten scrollen!
Noor, Aar, Böverenn und Nerrerenn, Spione an den Häusern und eine Bar, deren Namen nicht genannt werden soll. Arnis, mit 279 Einwohnern Deutschlands kleinste Stadt, steckt voller Geheimnisse.
Die Gründung im Jahr 1667 geht auf einen erfolgreichen Kampf von Schifferfamilien gegen feudale Machtansprüche zurück – in Europa ein seltener Fall von Widerstand gegen das sogenannte »Bauernlegen«. Die Ansiedlung von aus Kappeln stammenden Familien auf der Insel Arnis war zugleich eingebunden in einen politischen Streit, der die Großmächte im späten 17. Jahrhundert beschäftigte: die »Gottorfer Frage«. Das zerstückelte, aber selbstbewusste Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf wollte sich aus der Abhängigkeit von Dänemark lösen.
In diesem Buch zeigt der Fotograf und Historiker Nicolaus Schmidt das touristische Kleinod Arnis in aktuellen und historischen Fotos auch aus Perspektiven, die man sonst nicht kennt. Das Buch enthält zudem die erste wissenschaftlich fundierte Darstellung der Geschichte der Stadt, ihrer Schifffahrt, ihrer Werften und der Kunstwerke in der Schifferkirche. Als gebürtiger Arnisser kann Nicolaus Schmidt das frühere und heutige Leben in dieser »Perle an der Schlei« in einer Vielfalt zeigen, wie sie bislang noch in keinem Buch über Arnis beschrieben wurde.
250 Fotografien und Abbildungen – mehr als 20 ausführliche Artikel.
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Seiten, Bilder, Themen: Arnis auf einem Blick
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NEUES AUS ARNIS:
Schiffswerft Otto Eberhardt:
Das für 2017 geplante große Bauprojekt zum Bau von Ferien- und anderen Wohnungen (S. 54 f.) auf dem Werftgelände scheiterte im Herbst des Jahres, u.a. weil der Investor mehr Ferienwohnungen bauen wollte als ursprünglich angekündigt. Im November 2017 kaufte daraufhin Henning Eberhardt, Sohn von Peter Eberhardt (S. 125 f.) die stillgelegte Werft. Arnis hat damit wieder eine Werft für kleine Küstenmotorschiffe. Schon 2016 hatte Peter Eberhardt im Gespräch mit dem Autor darauf hingewiesen, dass die Werft O. Eberhardt mit ihrer großen Halle beste Voraussetzungen für einen erfolgreichen Werftbetrieb hat – angesichts gestiegener Umweltauflagen sind Arbeiten wie das Sandstrahlen oder Lackieren in Wohngebieten nicht mehr im Freien erlaubt. Der neue Eigentümer plant neben dem Reparaturbetrieb den Bau von Hausbooten als zweites Standbein der Werft.
Jan Brügge Bootsbau
Jan Brügge und andere junge Bootsbauer aus Arnis und Umgebung wagten 2016 den Schritt, die leerstehenden Hallen einer ehemaligen Geflügelfarm am Arnisser Noor in Königstein zu übernehmen und als Bootswerft umzubauen. Inzwischen beschäftigt die Jan Brügge Bootwerft acht Mitarbeiter und daneben arbeiten noch noch drei selbstständige Bootsbauer in den Hallen. Seit dem Sommer 2017 ist Jan Brügge auch in Arnis, in der M&P Werfthalle, aktiv. Hier werden Reparaturen an Holzbooten ausgeführt. Arnis bleibt weiter eine Stadt der Werften.
Café Freies Arnis
Das sympathische Sommercafé (S. 201) am Wasser in Fährnähe konnte noch 2018 fortgeführt werden, stellte dann aber den Betrieb ein, da die Organisation (Besetzung mit ständig wechselnden jungen Leuten) zu aufwändig war.
Schleiperle
Der im Buch angekündigte Verkauf des Traditionsrestaurants (S. 200) gestaltete sich schwierig. Ein Problem dabei war die Frage, ob die inzwischen schon wieder stärker von der Bohrmuschel angegriffenen Pfähle ökonomisch vertretbar zu sanieren sind. Im Spätsommer 2018 war es soweit. Andrea und Tim Bögel gingen das Wagnis ein und kauften die Schleiperle. Nach einer Probephase in 2018 hat sich inzwischen ein entspannter Bistrobetrieb eingespielt. Es gibt eine Auswahl von hausgebackenen Kuchen (wechselnd nach Jahreszeit) und eine kleine Speisekarte.
Bäckerei am Ortseingang
Die 2017 angekündigte Schließung (S. 53) wurde wieder zurückgenommen. Die Familie Carstensen führt die Bäckerei mit kleinem Cafébetrieb erfolgreich weiter.
Der Arnisser (Angeln-Schwansener Hof)
Seit dem Winter 2018/19 ist das Godewind (S. 200) geschlossen. Das Haus wurde verkauft und seitdem köchelte die Gerüchteküche: Ferienwohnungen oder doch auch wieder ein Restaurant? Das Gebäude beherbergte ja ein gutes Jahrhundert lang den „Angler Hof", wie die Arnis das ursprüngliche Lokal mit angebautem Saal nannten. Es wäre ein Jammer gewesen, wenn diese Tradition beendet würde. Die Stadt Arnis will etwas gegen die Dominanz von Ferienwohungen unternehmen. Tatsächlich hat sich inzwischen eine Lösung gefunden, heute heißt das Haus „Der Arnisser“, man kann dort Kaffee trinken und „kopen un slopen“.
Strandhalle 54
Seit dem Frühjahr 2019 hat die Strandhalle (S. 201) eine neue Bewirtschaftung. Möblierung und Küche haben eine neue Ausrichtung bekommen: „jung, kreaktiv und weltoffen“. Soweit möglich werden lokale und saisonale Produkte verwendet. Der unsägliche Pavillonbau am Wasser ist dankenswerter Weise entfernt wurden. Dafür überspannt nun ein großes Sonnensegel einen schönen Aussichtsplatz direkt am Wasser.
Arnis hatte eine Bürgermeisterin
Nachdem der langjährige Bürgermeister Bernd Kugler zurückgetreten war, wurde Marina Brügge vom SSW am 28. Mai zur Bürgermeisterin gewählt. Sie war die erste Frau in diesem Amt in Arnis. Heute ist Jens Matthiesen Bürgermeister.
MUSIK AM NOOR 2019: das war das letzte Mal!
Das Organisationsteam des Musikfestivals (S. 196f.) hat am 25.9.2019 in einem Brief an die Arnisser Stadtvertretung das Ende der beliebten Musikveranstalung bekannt gegeben:
„In den letzten neun Jahren ist das von uns initiierte Festival „Musik am Noor“ stetig gewachsen und hat sich in dieser Zeit zu einer der bedeutendsten kulturellen Veranstaltungen der Region entwickelt.“ (...) „Die 2 Wochen Dauerstress Anfang August waren stets eine Freude, wir fieberten ihnen entgegen! Nun ist aber der Punkt gekommen, wo dieser Stress zu einer ernsthaften Belastung geworden ist. “ (...) „Wir sind darüber sehr traurig, aber man soll aufhören, wenn es am schönsten ist!“
Utluchten sind typisch für die älteren Häuser in Arnis.
Das Café Freies Arnis (bis 2018) – leider inzwischen Geschichte.
Einige Artikel im Buch:
ARNIS 1667 – ANTIFEUDALER WIDERSTAND UND GROSSE POLITIK
ARNIS VOM 18. JAHRHUNDERT BIS HEUTE
ARCHITEKTUR UND STADTBILD
DIE SCHIFFERKIRCHE
DIE SCHIFFFAHRT VOM 18. BIS ZUM 20. JAHRHUNDERT
DIE WERFTEN IN ARNIS 1728–2017
INGO JAICH – EIN »ARNISSER JUNG«
FISCHER UND FISCHEREI
DER SEGELSPORT
MIT ARNIS VERBUNDENE KÜNSTLER
ARNIS ZUR ZEIT DES NATIONALSOZIALISMUS
1945: FLÜCHTLINGE NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG
NACH 1945: DIE DÄNISCHE MINDERHEIT
FAMILIENLEBEN IM ARNIS DES 20. JAHRHUNDERTS
DAS KAUFHAUS ARNIS UND HANS NISSEN – DER KOHLENKÖNIG AUS ARNIS
KINDHEIT IN ARNIS
VEREINE UND ENGAGEMENT
DIE ARNISSER STREITKULTUR
HISTORISCHE FESTE UND FEIERN
GASTSTÄTTEN UND TREFFPUNKTE
HISTORISCHE ANSICHTEN AUF BILDPOSTKARTEN
FRÜHGESCHICHTE
SAGEN UND ERZÄHLUNGEN
KLEINE ARNISSER WORTKUNDE
... und weitere Artikel zur Arnisser Geschichte und Gegenwart
dazu: F O T O T O U R E N
NOOR UND LANGE STRASSE
ÜBER DEN FRIEDHOF, DIE SCHLEI ENTLANG UND DURCH DIE GÄRTEN
VON DEN WERFTEN ZUM FRAMO
>> Die Arnisser Schifferkirche und sprechende Steine auf dem Friedhof.
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COPYRIGHT für alle Fotos: Nicolaus Schmidt, Berlin/Arnis.