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INDIA WOMEN


2011 und 2013 bereiste Nicolaus Schmidt Indien – in Zusammenarbeit mit dem terre des hommes India team und verschiedenen NGOs (s.u.). Die zweite Reise hatte das explizite Ziel, eine Ausstellung und ein Buch zum Thema Frauen in Indien zu produzieren. Das Buch INDIA WOMEN erschien im Jahr 2014 und im Januar 2015 präsentierte das India International Centre in Neu-Delhi die erste Ausstellung. Es folgten weitere in Deutschland.

Die Ausstellung im IIC hatte eine große Resonanz in der indischen Presse, es gab größere Artikel unter anderem im Indian Express, The Hindu, oder in der südindischen Zeitung Mathrubhumi Daily: ÜBERSICHT






Porträts







Frauen – Stadt & Land







Collagen











Im Folgenden ein längerer Text zu den Fotografien von Nicolaus Schmidt in Ausstellung „Stadt Land Flucht" im Hofgartensaal der Residenz Kempten im Jahr 2017.


INDIA WOMEN lautet der Titel des Buches des Berliner Fotografen Nicolaus Schmidt und der jungen indischen Journalistin Priyanka Dubey. Das Buch wie auch die dazu gehörende Ausstellung konzentrieren sich auf den Alltag indischer Frauen in den Dörfern wie auch in den Armenvierteln der Millionenstädte. Indien hat 1,3 Milliarden Einwohner. Ein Buch über Frauen in Indien zu veröffentlichen führt zwangsläufig dazu, dass es sich auf wesentliche Aspekte konzentrieren muss. In Indien leben nach wie vor zwei Drittel der Menschen nach internationalen Maßstäben unterhalb der Armutsgrenze, es leben ebenso noch immer zwei Drittel der Menschen auf dem Lande, obwohl es eine massive Abwanderung aus ländlichen Regionen vor allem in die Megastädte gibt. Deshalb ist der Fokus von Ausstellungsprojekt und Buch auf die ärmere Bevölkerungsmehrheit wie auf das Leben auf dem Lande folgerichtig.





Die Ausstellung in Delhi 2015 wurde vom deutschen Botschafter, Michael Steiner, eröffnet.



Gleichzeitig ist Indien ein Land, das in die Hochtechnologie drängt und Anschluss an eine Entwicklung wie in China finden möchte. Nicolaus Schmidt zeigt deshalb in seinen Fotografien als Hintergrund des Lebens der Frauen und Mädchen auch diese Moderne, die sich in Form von Büropalästen und von riesigen Werbetafeln bildhaft manifestiert.

Die Idee zu diesem Fotoprojekt entstand 2010, als der Fotograf nach zwei Jahrzehnten den Koordinator von terre des hommes für Indien, George Chirappurathu, wieder traf. Beide kannten sich aus der Zeit, als Nicolaus Schmidt in den 1980er-Jahren als Vorsitzender von terre des hommes Deutschland in die Diskussion einer Neuausrichtung der Projektarbeit in Indien einbezogen war. 2011 fand die erste Reise durch Indien statt, die mit dem Besuch von Hilfsprojekten auf dem Lande in Maharashtra begann. Der inhaltliche Fokus war noch nicht klar, aber schon nach wenigen Reisetagen mit Ingrid Mendonca, der heutigen Koordinatorin in Indien, drehten sich die Diskussionen um die nach wie vor schwierige Stellung der Frauen in der indischen Gesellschaft. Die Abtreibung weiblicher Föten in Indien war schon in den 1980er-Jahren ein Thema gewesen, über das terre des hommes informiert hatte.

Nicolaus Schmidt war, wie er sagt, erstaunt und entsetzt, dass die Zahl der Abtreibungen bis heute sogar zugenommen hat, trotz aller Gesetze und Verbote. Dementsprechend kommen heute in Indien nur 940 Frauen auf 1000 Männer, in einigen Bundesstaaten ist das Missverhältnis noch sehr viel größer. Begründet wird diese Praxis mit den hohen Mitgiftkosten und damit, dass alle Investitionen in eine Tochter später der Schwiegerfamilie zu gute kommen. Dahinter steht eine große Missachtung weiblicher Menschen. Indien ist eine zutiefst patriarchalische Gesellschaft.

Die Entscheidung, das Fotoprojekt auf Frauen und Mädchen zu konzentrieren, fiel deshalb schnell und bestimmte die Auswahl der Orte und der Projekte, die der Fotograf auch auf der zweiten längeren Reise in 2013 besuchte. Beide Reisen führten ihn durch weite Teile Mittel- und Nordindiens, von Westbengalen über Bihar, Uttar Pradesh, Madhya Pradesh, Rajasthan bis nach Maharashtra. Aus Zeit- und Geldgründen konnten südindische Staaten wie Tamil Nadu oder Kerala nicht besucht werden.

Wie kann, wie soll man als Fotograf, der aus einer westlichen Kultur stammt, in Indien fotografieren? Indien ist bunt, vielfältig, ursprünglich, pittoresk, grandios, zugleich abschreckend mit dem Elend entwurzelter Familien, die in den Städten im Freien unter Betonbrücken schlafen. Viele Bildbände über Indien zeigen das Pittoreske, das Ursprüngliche, fokussieren sich auf den Blick des Touristen und klammern die Schwierigkeiten des täglichen Lebens für viele Menschen aus. Andere setzen auch mit moderner Fototechnik auf die Abstraktion des Schwarz-Weiß und klammern jede schreiend bunte Plakatwand, jedes Auto, jedes moderne Gebäude aus. In einem opulenten Bildband von 2008 etwa hat man das Gefühl, in das Indien der 1940er-Jahre zurückkatapultiert zu sein. Bilder von bettelnden Menschen fügen sich dabei nahtlos in dieses Indienbild als fotogenes Elend ein.

Nicolaus Schmidt ist einen anderen Weg gegangen. Er fotografiert Frauen und Mädchen in ihrer Umgebung, in ihrem Alltag so direkt, dass man den Eindruck hat, der Fotograf sei als unsichtbarer Kameramann dabei gewesen, ohne diesen Alltag zu stören. Frauen aus einer Dalit-Dorfgemeinschaft (Dalits wurden früher „Unberührbare“ genannt) in Uttar Pradesh sehen wir eine Gruppe Frauen auf dem Weg zu ihrer Feldarbeit aus einem Blickwinkel, der uns vermittelt, dass wir mit ihnen als Teil der Gruppe unterwegs sind. In einer anderen Szene in diesem Dorf sind wir gleichsam Teil eines Arbeitsprozesses, bei dem zwei Frauen mit einer altertümlichen Maschine Hartgras für ihre Haustiere schneiden. In der Stadt Gwalior in Nordindien versetzt uns eine Fotografie in ein morgendliches Geschehen, in dem eine Gruppe von Mädchen emsig umherläuft, auf der Suche nach kleinen Metallteilen, die später an Altmetallhändler verkauft werden sollen.

Diese Unmittelbarkeit ähnelt einer filmischen Kameraführung. Im Film agieren Schauspieler und wissen, dass die Kamera dicht um sie herum auf der Suche nach dem besten Blickwinkel bewegt wird. In den Strassen und Dörfern Indiens gingen die Mädchen und Frauen einfach ihrem täglichen Arbeiten nach und schienen sich nicht daran zu stören, dass Nicolaus Schmidt unter ihnen weilte, sie von der Seite, von vorn, auch aus der Untersicht fotografierte. Es entstanden Bilder, die in unterschiedlichsten Situationen uns Betrachter teilnehmen lassen an diesem Lebensalltag, in dem die Fotografie nichts beschönigt, aber auch nichts künstlich dramatisiert. Wie ist dies möglich? Weshalb ließen sich die Frauen nicht durch den Mann aus einem westlichen Land stören, den sie erst kurz vorher kennengelernt haben?

Auf die Frage nach seiner Arbeitsweise verweist der Fotograf immer wieder auf die Notwendigkeit hin, dass er für sein spezielles Vorgehen ein Gefühl des Vertrauens bei den Personen aufbauen muss, die er fotografieren möchte. Dies sei bei der Dalitdorfgemeinschaft dadurch aufgebaut worden, dass sich alle, die Frauen und der Fotograf (und eine Dolmetscherin), zunächst einmal im Kreis hingesetzt hätten und sich jeweils vorgestellt hätten, wieviel Kinder frau hätte, wieviele Ziegen, was man (der Fotograf) mit seinen Fotografien beabsichtige. Zuhören sei wichtig, ein vorsichtiges Annähern, ab einem bestimmten Punkt auch ein Lachen, eine Ironie des Mannes aus dem Westen über sich selbst, unter den Frauen, die hier Herrinnen des Geschehens sind. Im Dalitdorf sei dies einfach gewesen, irgendwann seien die Sari-Schleier angehoben worden, als Zeichen des Vertrauens, es gab genügend Zeit zum Kennenlernen.

Im Falle der metallsuchenden Mädchen oder der Hausangestellten, die sich in ihrer kurzen Mittagspause in einem öffentlichen Park in Neu-Delhi trafen, waren die Bedingungen anders. Nicolaus Schmidt berichtet, dass er jeweils nur wenige Minuten Zeit hatte, sich über eine indische Begleiterin vorzustellen und von seinem Anliegen zu berichten: dass er fotografiere, um ein Buch über das Leben der einfachen Frauen Indiens zu machen und dass er die Bilder in der Hauptstadt Delhi zeigen will. In beiden Fällen hat es offenkundig geklappt. Die Hausangestellten, die allesamt als Migrantinnen aus den armen indischen Bundessaaten wie Uttar Pradesh oder Bihar nach Delhi gekommen waren verloren innerhalb der knappen halben Stunde ihre anfängliche Scheu, liessen sich als durchaus selbstbewusste Frauen porträtieren und schließlich im Gespräch mit ihren Kindern so fotografieren, dass der Fotograf vergessen schien.

Besonders im Buch INDIA WOMEN kontrastieren diese Fotografien mit einer Dokumentation des Hereinbrechens der Moderne. Monumentale Bürogebäude kündigen auf einem Werbeschild davor eine „MEGA VISION“, an, BLACKROCK INDIA wirbt auf einer unendlich langen Werbetafel für einen „INDIA T.I.G.E.R FUND“, einen Investmentfond – Indien als nächster gigantischer Tigerstaat. Demgegenüber stehen Fotografien des in Indien auf den Straßen allgegenwärtigen Mülls, der einfach auf der Strasse abgelegt und früh morgens von Kindern, von „rag pickers“ nach verwertbarem Material durchgesehen wird.

Mit diesem Vorgehen des Fotografen entstehen Bilder, die mehr sind als bloße Abbildungen der fotografierten Frauen. Es werden Zusammenhänge zwischen den Individuen und gesellschaftlichen Strukturen deutlich.

Die Probleme indischer Frauen resultieren – wie überall auf der Welt – vor allem aus tradierten Verhaltensweisen der Männer. Nicolaus Schmidt zeigt erstaunlich selbstbewusste Frauen, die sich um ihre Familien, ihre Kinder kümmern, die ein eigenes Einkommen erwirtschaften, indem sie mit Mikrokrediten Land pachten und es bewirtschaften. Er zeigt aber auch, wie sich im Alltag das Machtverhältnis zwischen den Geschlechtern manifestiert. Eine junge Taxifahrerin am Steuer ihres Wagens in Delhi wird von einem vorbeifahrenden Motorradfahrer angestiert. Eine einfache Frau am Steuer eines Taxis ist selbst in der Hauptstadt Delhi etwas, was sich Männer nicht vorstellen können. Savita, so heißt die junge Frau, muß diese Blicke den ganzen Tag über im Verkehr, oder wenn sie vor einem internationalen Hotel auf Gäste wartet, ertragen. Sie starrt stur geradeaus, erträgt dieses Angeglotztwerden, weil sie sich ein ein neues Leben erkämpft hat, dass sie trotzt der Reaktion der Männerwelt nicht wieder aufgeben will. Sie ist Teil einer Kooperative, die eigentlich ein normales Taxiunternehmen sein wollte, nur mit Frauen am Steuer. Als sich viele männliche Fahrgäste nicht zu benehmen wussten und übergriffig wurden, haben sie als Reaktion nicht etwa den Betrieb eingestellt, nein, sie haben die Geschäftspolitik geändert. Sie fahren jetzt ausschließlich Familien und Frauen, „Cabs for women by women“.

In einer anderen Fotografie arbeitet eine Frau tief gebückt im Strassenbau, reinigt ein Schlagloch, in des Teer gefüllt werden soll. An ihr vorbei fahren drei junge Männer auf einem Motorrad lachen, lassen sich es gutgehen. Dieses Foto, aufgenommen in Rajasthan, ist symptomatisch. Wenn man über die Dörfer fährt, sitzen in allen Teehäusern am Wegesrand Männer, trinken ihren Tee, reden, haben viel Zeit. Währenddessen arbeiten Frauen in ihren Saris auf den Feldern, pflücken Baumwolle, arbeiten im Strassenbau und tragen dort schwere Lasten, wie andere Fotos zeigen. Nicolaus Schmidt ist mit diesem Foto eine Bildwerdung eines sozialen Zustandes gelungen, „Women are working, boys just have fun.“

Die Arbeit, die die Frauen verrichten, ist anstrengend. Viele Fotografien in den Broschüren der westlichen Hilfsorganisation zeigen Frauen in ihren Saris beim Teepflücken oder auf einem Reisfeld. Auf diesen Fotos sieht man Frauen in farbenfrohen Gewändern in einer intakten Agrarlandschaft, von der Schwere der Arbeit vermittelt sich nichts. Nicolaus Schmidt hat sich dieser Fotofalle entzogen, indem er, wie er erzählt, selbst Schwerstarbeit verrichtet hat. Die Frauen auf seinen Fotografien sollten Gesichter bekommen, er wollte sie nicht auf die Ansicht eines Rückens im bunten Sari reduzieren. Um dies zu erreichen, ist er stundenlang den Frauen gefolgt, ist in die Hocke gegangen, hat sie aus der Höhe der Grashalme fotografiert.

In seinen Fotografien sind ebenfalls die farbenprächtigen Gewänder zu sehen, aber die Frauen haben ein Gesicht erhalten. In einem Foto aus Rajasthan bestimmt das Profil einer Frau hinter einem gazeartigen Kopfschleier das Bild, eine zweite Frau arbeitet im Staub des aufgewirbelten Feldes im Hintergrund. Laali, die Landarbeiterin im Hintergrund, richtet sich auf einem weiteren Foto auf, streckt ihren Rücken, fasst sich, deutlich erschöpft, mit der rechten Hand auf den Kopf, die Sichel hält sie dabei in der linken Hand, abgelegt auf der Schulter. Dieses Foto zeigt die Anstrengung hinter den farbenprächtigen Ansichten der Frauen in ihren bunten Saris. Das Leben besonders Frauen ohne Landbesitz auf dem Lande ist hart.


Eine eindrucksvolle Fotoreihe befasst sich mit den sexuellen Belästigungen, gegen die sich zunehmend Frauen und Mädchen erwehren. Ein Filmplakat aus Delhi bildet den Anfang: Drei junge Inderinnen ziehen auf diesem Plakat durch ihre sexuell aufgeladenen Posen die Blicke auf sich. Verführung und Lust, der weibliche Körper wird als Objekt männlicher Begierde inszeniert. Konfrontiert wird diese Grundkomponente einer von Männern dominierten Gesellschaft mit einem Foto eines weiteren Plakates, in dem mit einer Wandmalerei gegen „Violance against Women“ protestiert wird. Diese Aufforderung zum Protest wird im Bild dazwischen zur Handlung. In einer Collage kombiniert der Fotograf ein Filmstill aus einem alten Bollywoodfilm mit einer Strassentheaterszene, in dem Mädchen in einem Slum gegen sexuelle Belästigungen auftreten. Den Abschluss der Serie bilden zwei Porträts der Mädchen aus der Theatergruppe. Sie schauen den Betrachter direkt, ernst und mit durchdringenden Blick an. „Because I Am A Girl“ steht auf dem T-Shirt eines der Mädchen.

Nicolaus Schmidt arbeitet im Buch wie in der Ausstellung mit Bildfolgen. Die Hängung seiner Ausstellung ist streng geplant, Bildreihen wie die zur Gewalt gegen Frauen müssen im Zusammenhang präsentiert werden. Auch hier gibt es einen Bezug zu einer filmischen Arbeitsweise. Hatte schon sein Fotografieren eine Ähnlichkeit mit einer direkten Kameraführung in der jeweiligen Situation, so gibt es jetzt eine Parallele zum Schnitt eines Films. Die Fotografien aus den Dörfern wie aus den Städten beziehen ihre besondere Wirkung und Aussagen als Präsentation in einer Abfolge von Bildern.

Ein wichtiges Element auch schon in früheren Fotoprojekten sind die Porträts, die Nicolaus Schmidt in situ, aus der Hand und mit dem jeweils vorhandenen Licht, aufnimmt. Nach seiner Aussage sind zwei Dinge wichtig. Er wählt in der Situation einen geeigneten Hintergrund aus, vor dem zugleich ein passendes Licht vorhanden sein soll. Das Fotografieren vollzieht sich schnell, in wenigen Minuten, nur mit einer geringen Zahl von Bildern. Er möchte erreichen, dass die Personen sich einfach so, wie sie sind, präsentieren und nicht lange darüber nachdenken, wie sie erscheinen oder sich arrangieren möchten. Wenige Worten des Fotografen an die zu porträtierende Frau reichen aus, um mit diesem Vorgehen eindrucksvolle Porträts zu schaffen, in denen die Frauen den Betrachter direkt ansehen, meist selbstbewusst, manchmal etwas unsicher. In einem Fall ist der Blick geradezu herausfordernd, fast spöttisch. Dieses Foto von Urmila Gorakh, die auf dem Bild einen Stock zur Zahnreinigung kaut, wurde vom Fotografen als Titelbild seines Buches ausgewählt. „Als wir die Gesprächsrunde im Dalitdorf Hanumanganj begannen, hatten alle Frauen in Gegenwart des Fotografen aus einem fernen Land ihre Saris tief über das Gesicht gezogen. Im Lauf des Gespräches war Urmila die Erste, die sich aufrichtete und den Sari nach hinten schob. Das Porträt zeigt ihre Persönlichkeit, so wie ich sie auch später in Neu-Delhi bei der Ausstellungseröffnung in Anwesenheit des deutschen Botschafters erleben konnte. Sie war das erste Mal aus ihrem Dorf in eine große Stadt gekommen und plauderte dann ganz selbstverständlich mit dem Botschafter. Auf dem Foto wirkt sie durch ihre Ausstrahlung groß. Tatsächlich ist sie eine zierliche, sehr kleine Frau, aber voller Selbstbewusstsein. Die Fotografie zeigt ihr Wesen.“

Die Dalitgemeinschaft, etwa 150 Km von der heiligen Stadt Varanasi entfernt, ist eine der vielen Gemeinschaften landloser Familien, die versuchen, auf dem Lande ein Auskommen zu finden, in dem Land gepachtet wird, um z.B. Gemüse für den Verkauf anzubauen. Die Frauen wurden unter anderem durch Mikrokredite (von terre des hommes gefördert) unterstützt. Urmila hat inzwischen ihren Kredit zurückgezahlt, engagiert sich im Gemeinderat (Panchyat) und sorgt mit dafür, dass hier Frauen nicht in die großen Städte abwandern müssen, wo sie unter erbärmlichen Umständen ein neues Leben aufzubauen versuchen.

Anfang 2015 hat Nicolaus Schmidt seine Fotografien in einem der wichtigsten Ausstellungsorte in Neu-Delhi gezeigt, dem India International Centre. Die Reaktion in der indischen Presse war sehr positiv, in vielen großen und bedeutenden Zeitungen erschienen Artikel, die vor allem hervorhoben, dass bei allen Problemen für indische Frauen, der Fotograf eben auch sehr aktive Frauen getroffen und fotografiert hat, die ihre Situation nicht hinnehmen.

Anfang 2015 hat Nicolaus Schmidt seine Fotografien in einem der wichtigsten Ausstellungsorte in Neu-Delhi gezeigt, dem India International Centre. Die Reaktion in der indischen Presse war sehr positiv, in vielen großen und bedeutenden Zeitungen erschienen Artikel, die vor allem hervorhoben, dass bei allen Problemen für indische Frauen, der Fotograf eben auch sehr aktive Frauen getroffen und fotografiert hat, die ihre Situation nicht hinnehmen.

aus dem Programmheft zur Ausstellung „Stadt Land Flucht", hrsg. Kulturamt Kempten, 2017

Autor: Christoph Radke

























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